Breitbandausbau in Hengersberg geht weiter
Die Marktgemeinde Hengersberg und die Gemeindlichen Werke haben im Jahr 2018 Fördergeld aus dem Bundesprogramm für den
Breitbandausbau erhalten. Damals konnten über 1.000 Haushalte in Hengersberg erfolgreich mit dem Glasfasernetz versorgt werden.
Jetzt erfolgt ein weiterer Bauabschnitt: 2022 erhielt die Gemeinde die Zusage für Fördermittel nach der Bayerischen
Gigabitrichtlinie. Seit Oktober 2022 erfolgt der Ausbau. Knapp 700 Haushalte im Gemeindegebiet sollen bis Anfang 2026 mit
Breitband-Internet ausgestattet werden (knapp 500 mittels Fördermittel und über 200 weitere eigenwirtschaftlich (im Beilauf).
Die lila gekennzeichneten Bereiche auf der Karte 1 zeigen die vom bayerischen Förderprogramm unterstützten Bereiche (497
Adressen). Die dort blau markierten Flächen unterliegen einem so genannten „weißer Flecken“-Programm. Mit einem erhöhten
Fördersatz sollen auch abgelegene Gebiete im ländlichen Raum in den Genuss des schnellen Internets kommen (54 Adressen).
Grüne Gebiete bauen die Gemeindlichen Werke auf eigene Kosten aus.
Die Projektsumme der vom Freistaat Bayern unterstützen Maßnahme (lila) beträgt 4,2 Millionen Euro. Knapp drei Millionen davon
übernimmt das Land, die restlichen 1,1 Millionen Euro muss der Markt Hengersberg selbst bezahlen.
Seit Herbst 2022 verlegen die beauftragten Firmen im Gemeindegebiet die neuen Leitungen. Wo es sich anbietet, nutzen die
Gemeindlichen Werke Synergien und verlegen neue, moderne Wasserrohre sowie Stromleitungen für Netzverstärkungsmaßnahmen
(Stichwort: Ausbau der regenerativen Energien) mit.
Der Bewilligungszeitraum der Fördermaßnahme durch die Bayerische Gigabitrichtlinie endet zum 3. Quartal 2026. Bis dahin müssen
im Erschließungsgebiet folgende Voraussetzungen geschaffen sein: 1 Gbit symmetrisch für Gewerbebetriebe sowie 200 Mbit
symmetrisch für private Haushalte. Auch wenn nicht alle Grundstückseigentümer einen Anschluss beantragen sollten, müssen bis
zu dem Zeitpunkt alle Grundstücksanschlüsse hergestellt sein. Das verlangt die Förderrichtlinie.
Die in der Karte 2 gelb markierten Gebiete zeigen, in welchen Bereichen im Ortskern von Hengersberg der Breitbandausbauch durch
die Bayerische Gigabitrichtlinie gefördert wird.
FTTC ist die Abkürzung für Fiber to the curb. In den blau markierten Bereichen der Karte 3 verlangt der Ausbaustatus, dass
man Glasfaser zunächst zu den grauen Verteilerkästen in der Straße verlegt. Der Vorteil: Auch wenn der Hausanschluss über
ein Kupferkabel erfolgt, ist durch diese Kombination (Glasfaser zum Verteiler – Kupferkabel zum Hausanschluss) die schnelle
Variante VDSL mit bis zu 100 Mbit im Download verfügbar. Das ist bis zu sechs Mal schneller als ein DSL-Anschluss.
Diese Bereiche überlagern sich stellenweise mit dem Gigabit-Ausbauprogramm. Das heißt: Weitere Haushalte profitieren früher
als geplant von einem Breitband-Anschluss. Nach derzeitigem Planungsstand werden mittelfristig alle Gebäude in der
Marktgemeinde Hengersberg bis 2030 einen Breitband-Internetanschluss haben.
Bereits seit 2013 haben die Gemeindlichen Werke
Hengersberg Leerrohre für die Glasfaserversorgung bei jeder Tiefbaumaßnahme mitverlegt. Somit wurden bis 2017, bis zur Freigabe des ersten Förderbescheids, bereits 17 Kilometer lange
Leerrohrstrukturen durch die Marktgemeinde selbst erstellt.
Das Breitbandförderprogramm des Bundes zum Ausbau des schnellen Internets in Kombination mit dem bayerischen Breitbandprogramm war für
unser Vorhaben der richtige Anschub.
Durch das Bundesprogramm konnten in einem ersten Bauabschnitt rund 1.000 Anschlüsse Glasfaser bis ins Haus erstellt werden.
Dazu waren 60 Kilometer Tiefbau mit rund 8 Millionen Euro Baukosten erforderlich.
Einen endgültigen Zuwendungsbescheid in Höhe von 3.951.158 Euro hatte am Sonntag, 09. September 2018, der damalige Bundesminister für Verkehr und
digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer an Bürgermeister Christian Mayer überreicht.
Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und
digitale Infrastruktur für die Fördermaßnahme "Errichtung einer hochleistungsfähigen Telekommunikationsnetzinfrastruktur im Markt Hengersberg"
im Sinne von Ziff. 3.2 der Förderrichtlinie des Bundes war die
atene KOM GmbH
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
www.atenekom.eu
Für die bayerische Kofinanzierung konnte in einem
vorläufiger Bescheid vom 10.03.2017 eine Zusage über Fördermittel in Höhe von 880.000 EUR eingeplant werden. Ende September 2018 wurde bekannt gegeben, dass die Kofinanzierung des
Freistaates Bayern aufgestockt wird. Die Gewährung einer Zuwendung war bis zu einem maximalen Betrag von 1.580.463 Euro möglich.
Beim geförderten Glasfaserausbau konnten durch die Mitverlegung 8 Orte an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen werden. Für
Buch wurde der Anschluss an das Gasnetz ermöglicht. Ohne Glasfaserausbau wäre das wirtschaftlich nicht möglich gewesen.
Foto: Josef Ertl, Gemeindliche Werke Hengersberg
Die damalige Fördermittellandschaft bot der Marktgemeinde Hengersberg sowie den Gemeindlichen Werken
eine einmalige finanzielle Chance, eine flächendeckenden Breitbandversorgung mit Glasfaser für zukünftige Generationen aufzubauen und zu sichern.
Der Gemeinderat steht geschlossen hinter dem Breitbandausbau. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Eckdaten Bundesprogramm Breitband
Tiefbautrasse ca. 51 km (ca. 75 km insgesamt durch Mitnutzung vorhandener Infrastrukturen bzw. Verlegung durch die Autobahndirektion)
Verlegte Microrohre unterschieden in Hauptrohrverbände und Hausanschlussverbände im Fördergebiet:
- Hauptrohrverbände ca. 68,1 km
- Hausanschlussverbände ca. 65,4 km
- Microrohrverbände insgesamt ca. 133 km
Verlegte Microrohre unterschieden in Hauptrohrverbände und Hausanschlussverbände im eigenwirtschaftlichen Ausbau:
- Hauptrohrverbände ca. 11,4 km
- Hausanschlussverbände ca. 43,3 km
Verlegte Glasfaserkabel unterschieden in Hauptkabel und Hausanschlusskabel im Fördergebiet:
- Glasfaser Hauptkabel ca. 75 km
- Glasfaser Hausanschlusskabel ca. 211,8 km
- Glasfaser Kabel insgesamt ca. 287 km
Gebaute Point of Present (POP), Kabelverzweiger, Schächte:
- 3 x POP Station
- 62 x Netzverteiler / Kabelverzweiger
- 38 x Zugschacht / Schacht
Gebaute MFG`s für den VDSL-Überbau im eigenwirtschaftlichem Ausbau:
- 21 MFG`s (21 von 27 möglichen KVZ´s)
Versorgte Ortsteile und Baugebiete im Förderprogramm